PRESSEINFORMATION

Versorgungs- und Wohnkonzepte neu denken – aber gemeinsam

Management Parkgespräche im Würzburger Weinland

Würzburg. Am 9. Und 10. Mai 2022 trafen sich in Würzburg auf der Steinburg rund 50 Geschäftsführungen und Vorstände der Pflegewirtschaft zum Thema „Attraktiver Wirtschaftsmotor Pflege – Vision oder Realität?“. Unter der Leitung der beiden Moderatoren, Karla Kämmer und Friedrich Trapp (Karla Kämmer Beratungsgesellschaft, Essen) wurden in kleinen Open Space Workshops konkrete Fragestellungen behandelt, im Plenum lebhaft diskutiert und Impulsvorträge aus den eigenen Reihen gegeben.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete der Bericht aus der Politik durch den Schirmherrn der Veranstaltung, Dr. Albert Weiler. Ein „Blick von außen“ auf die Pflegewirtschaft erfolgte durch Ingo Poggensee von Pawlik Consultants. „Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört besser zu werden“, so Poggensee. Die Pflegebranche hat aus seiner Sicht einen Vorteil gegenüber anderen Wirtschaftszweigen – und das ist der sogenannte „Purpose“, also die Positionierung eines Unternehmens durch Sinn & Zweck. Was fehlt, wäre eine gemeinsame Stimme durch Kollaboration. Innovative Schritte könnten beispielsweise in gemeinsamen Thinktanks erarbeitet werden, wie es auch anderen Branchen erfolgreich praktiziert wird, so Poggensee.

Management Parkgespräche 2022 – Die Moderatoren und Mitinitiatoren Friedrich Trapp und Karla Kämmer

Die Moderatoren und Mitinitiatoren Friedrich Trapp und Karla Kämmer

Management Parkgespräche 2022 – Die Steinburg

Ein besonderer Veranstaltungsort: Die Steinburg im Würzburger Weinland

Management Parkgespräche 2022 – Begrüßung durch WiBU Geschäftsführer Torsten Harer

Begrüßung durch WiBU Geschäftsführer Torsten Harer

Einen weiteren Aspekt zum Auftakt hat Dr. Stefanie Wiloth, vom Institut für Gerontologie an der Uni Heidelberg aus der wissenschaftlichen Sicht in die Teilnehmerrunde gegeben. Altern heißt auch sich entwickeln – oder anders ausgedrückt, man ist so alt, wie man sich fühlt, so Dr. Wiloth. Prävention, Gesundheitsförderung, vor allem Selbstbestimmung, und damit verbunden, eine neue Perspektive für eine Aktivitätsunterstützung wären lt. Dr. Wiloth nötig, um den „Verlust“ durch das Altern ausgleichen zu können.

Zum Thema Architektur erhielten die Teilnehmer zum Auftakt einen Blick aus der städtebaulichen Perspektive für die Zukunft durch den international agierenden Architekt Max Schwitalla aus Berlin. Das Quartier wird dabei für alle Menschen eine größere Rolle spielen. Es geht um Gemeinsamkeit anstatt Einsamkeit, um Rückzug und gesellschaftliche Teilhabe für alle – und nicht zuletzt auch um umwelttechnische Aspekte.

Der Impuls von Dr. Stefan Arend stellte passend dazu die derzeitigen baulichen Konzepte für Pflegeheime in Frage und gab als Diskussionsgrundlage verschiedene mögliche Perspektiven an die Teilnehmer. Eine der möglichen Antworten darauf gab Axel Winckler, Architekt aus Hamburg, in seinem anschließenden Beitrag. Er präsentierte einen Ansatz für eine „lebenswerte Architektur für alle“ anhand eines realen Projektes für ein Quartierskonzept.

Wie kann die Pflegewirtschaft als attraktiver Wirtschaftsmotor weiterhin aktiv bleiben und dabei auch die Bedürfnisse der Kunden stärker berücksichtigen? Hierzu gab es weitere Impulse von Kaspar Pfister (Benevit) und Dr. Walter Zorn (Terragon).

Durch die Präsentation des Modellprojektes „Stambulant“ stand die These im Raum, dass Menschen, die pflegebedürftig geworden sind, einfach die richtigen Leistungen erhalten sollen – und nicht wie bisher entweder ambulant oder stationär versorgt werden sollten. Das Modell liegt der Bundesregierung bereits in einer Petition vor und wartet auf Anerkennung als bundesweites Leistungsrecht. Als weitere Option für eine Wohn- und Versorgungsalternative wurde das Konzept „Service Wohnen“ vorgestellt. Darin ist verankert, dass in einem Wohnkonzept alle Service Leistungen frei und flexibel wählbar sein sollen, die gerade gebraucht werden.

Nicht zuletzt können solche innovativen Konzepte ohne die passenden Finanzierungsmöglichkeiten nicht umgesetzt werden. Martin Engel (Aedifica) gab dazu den Impuls, wie passende Finanzierungsmodelle für zukunftsweisende Immobilienprojekte aussehen können.

Alle Beiträge gaben reichlich Stoff für die moderierten Diskussionen und Open Space Workshops, deren Ergebnisse für alle Teilnehmer zusammengefasst werden, um für weitere innovative Ansätze und Entwicklungen der führenden Unternehmen im Wachstumsmarkt Pflege zur Verfügung zu stehen.

Zum Abschluss des zweiten Tages hat Johannes Pennekamp, Ressortleiter Wirtschaft bei der FAZ, die Teilnehmer motiviert, sich zu vernetzen und sich mit einer gemeinsamen Stimme an die richtigen Medien zu wenden. Für große Bewegungen der Branche, die großen überregionalen Medien, für kleinere Berichte aus den Einrichtungen die regionalen Medien.

Das Hotel „Steinburg“ in den Würzburger Weinbergen war eine prädestinierte Location für den entspannenden Teil der Veranstaltung. Es verbindet barocke Pracht mit neuzeitlicher Leichtigkeit. Die moderierten Diskussionen, die Open Space Workshops, ein gemeinsamer Spaziergang in die Weinberge mit Weinprobe sowie eine kulinarische Verköstigung boten reichlich Themen und Gelegenheiten zum Netzwerken und Entspannen mit Weitblick über das Tal und Weinberge hinaus. Die Organisation der Management Parkgespräche erfolgte durch die WiBU Gruppe in Kooperation mit der Karla Kämmer Beratungsgesellschaft. Die Parkgespräche wurden dieses Jahr bereits das 3. Mal im Rahmen der Veranstaltungsplattform „WiBU Kompetenztransfer“ durchgeführt. Ein weiterer Termin für die Management Parkgespräche ist für 2023 bereits in Planung.

Informationen und Kontakt:

WiBU Gruppe, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
pr-wibu@wibu-gruppe.de
Belegexemplar erbeten.